Gemeinsam Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft vorantreiben
20.03.2024 Experten-Wissen

Gemeinsam Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft vorantreiben

EPPA ist davon überzeugt, dass jedes verarbeitete Kunststoff-Fensterprofil nach seinem Einsatz wieder in einem neuen Kunststoff-Fensterprofil eingesetzt werden muss. Idealerweise sollten daher alle verfügbaren Kunststoff-Altfenster recycelt werden. EPPA Mitglieder haben sich verpflichtet, schon heute 50% des verfügbaren PVC Rezyklats zu sammeln, zu recyceln und wieder zu verarbeiten. An diesem Ziel arbeitet der Verband zusammen mit seinen Partnern Rewindo, VinylPlus und den nationalen Mitgliedsverbänden und fördert derzeit Projekte in Polen (OCNOREC) und Frankreich als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Im Folgenden werden diese drei Partner und deren Aktivitäten kurz vorgestellt.

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EPPA ist davon überzeugt, dass jedes verarbeitete Kunststoff-Fensterprofil nach seinem Einsatz wieder in einem neuen Kunststoff-Fensterprofil eingesetzt werden muss. Idealerweise sollten daher alle verfügbaren Kunststoff-Altfenster recycelt werden. EPPA Mitglieder haben sich verpflichtet, schon heute 50% des verfügbaren PVC Rezyklats zu sammeln, zu recyceln und wieder zu verarbeiten. An diesem Ziel arbeitet der Verband zusammen mit seinen Partnern Rewindo, VinylPlus und den nationalen Mitgliedsverbänden und fördert derzeit Projekte in Polen (OCNOREC) und Frankreich als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Im Folgenden werden diese drei Partner und deren Aktivitäten kurz vorgestellt. 
Logo von Rewindo

Rewindo GmbH

Rewindo ist die Recycling-Initiative der deutschen Kunststoffprofilhersteller für ausgebaute Fenster, Rollläden und Türen aus Kunststoff. Fensterrecycling lebt vom Mitwirken aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette von Kunststofffenstern. Dafür arbeitet die Rewindo GmbH mit Service, Information und Kommunikation und ist zur Branchenmarke für effizientes Kreislaufwirtschaften geworden. Die wachsenden Mengen von wiederverwertbarem Rezyklat, gewonnen aus ausgebauten Fenstern, Rollläden und Türen aus Kunststoff, belegen diesen Erfolg.

In alten Kunststofffenstern, -rollläden und -türen stecken Wertstoffe. Das enthaltene PVC kann bis zu neun Mal wiederverwertet werden. Und das bei gleichbleibender Qualität, Stabilität und Witterungsbeständigkeit. Aus wiederverwertbaren Wertstoffen entsteht somit ein Mehrwert. Kunststofffensterrecycling bedeutet Ressourcenschonung und Umweltentlastung. Energieverbrauch und CO2-Belastung werden reduziert. Diese Recyclingfähigkeit macht hochmoderne Kunststofffenster zusätzlich zu ihren Produktvorteilen attraktiv und fortschrittlich.

Der Rewindo Fenster-Recycling-Service sorgt dafür, dass Altfenster, -rollläden und -türen in die hochmodernen Wiederaufbereitungsanlagen der Rewindo Recyclingpartner gelangen. Dort erfolgt die Trennung von Glas, Metall und anderen Stoffen. Aus dem aufbereiteten PVC wird sortenreines PVC-Granulat gewonnen. Dieses wird bei der Herstellung von neuen Fenster- oder Bauprofilen genutzt. So wird der Wertstoffkreislauf geschlossen und einem verantwortungsvollen Wirtschaften werden neue Perspektiven eröffnet.

In Zahlen sieht das folgendermaßen aus: Die durch den Einsatz von Rezyklat eingesparte Energiemenge gegenüber dem Einsatz von Primär-PVC bei der Produktion von 1 t Fensterprofil entspricht 14.639 kWh und damit dem jährlichen Strombedarf von 4,5 Haushalten. Durch das Recycling ergibt sich gegenüber der Verbrennung eine weitere Einsparung von 954 kWh, die etwa 30 % des jährlichen Strombedarfs eines Haushaltes entspricht. Durch den Einsatz von einer Tonne Rezyklat anstelle von einer Tonne Primär-PVC werden ca. 2 t CO2 eingespart.

„Rewindo versteht sich als Dienstleister der führenden deutschen Fensterprofilhersteller für alle Themen rund um das Recycling von Kunststofffenstern und als Treiber einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. (...)", so Michael Vetter, Geschäftsführer von Rewindo GmbH.

Logo von vinyl plus

Vinyl Plus®

VinylPlus® ist die freiwillige Selbstverpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung der europäischen PVC-Industrie. Dadurch soll ein langfristiger Nachhaltigkeitsrahmen für die PVC-Wertschöpfungskette europaweit geschaffen werden. Derzeit verbindet VinylPlus Deutschland mehr als 60 Mitgliedsunternehmen entlang der gesamten PVC-Wertschöpfungskette. Hier wird das Wissen vieler Experten gebündelt und dessen Austausch gefördert. Durch fortwährende Beobachtung von Medien und Gesetzgebung fungiert VinylPlus Deutschland als Radar der Branche. Als zuverlässiger Partner führt VinylPlus Deutschland einen offenen Dialog mit Entscheidern aus Wirtschaft, Politik, Medien und NGOs.

In Übereinstimmung mit dem Green Deal der EU und dessen Regelungen, wie der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit und dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, führt VinylPlus® die europäische PVC-Branche in Richtung Kreislaufwirtschaft. Durch das Programm wird die Nachhaltigkeit von PVC-Produkten verbessert, das Recycling gefördert und die sichere und nachhaltige Nutzung von Rezyklaten gesichert. 2022 wurden beispielsweise 813.266 Tonnen PVC-Abfall im Rahmen von VinylPlus® recycelt. Das entspricht etwa 27% des gesamten PVC-Abfallaufkommens in der EU-27, Norwegen, Schweiz und dem Vereinigten Königreich.

Quelle: VinylPlus®auf einen Blick – die Verpflichtung der europäischen PVC-Branche zur nachhaltigen Entwicklung

Nach erfolgreich durchlaufener Auditierung und Zertifizierung wird das VinylPlus® Product Label vergeben. Es eignet sich, um auf freiwilliger Basis die Nachhaltigkeitsleistung von PVC-Produkten zu deklarieren. Leistungsstarke und nachhaltige PVC-Produkte für die Baubranche sind mit diesem Zertifikat für Kunden und Absatzmärke jetzt zuverlässig und einfach zu erkennen. Das VinylPlus Product Label wurde von VinylPlus in Zusammenarbeit mit dem Building Research Establishment (BRE) und The Natural Step (TNS) entwickelt. Das System steht allen VinylPlus- Partnern und der Branche für PVC-Bauprodukte offen. Nachfolgend sind fünf Beweggründe aufgelistet, sich für das VinylPlus Product Label zu bewerben:

1. Stellen Sie Ihre nachhaltigen PVC-Produktlösungen heraus

2. Steigern Sie Ihren Umsatz mit nachhaltigen PVC-Produkten

3. Heben Sie sich ab und überzeugen Sie Projektplaner und Kunden

4. Helfen Sie Ihren Kunden dabei, die Nachhaltigkeit Ihrer PVC-Produkte zu erkennen

5. Profitieren Sie von der Kommunikation rund um das Label durch VinylPlus

Helfen Sie Ihren Kunden dabei, die Nachhaltigkeit Ihrer PVC-Produkte zu erkennenProfitieren Sie von der Kommunikation rund um das Label durch VinylPlus „Um sich für das VinylPlus Product Label zu qualifizieren, müssen die ausgewählten PVC-Produkte eine Reihe von Kriterien erfüllen, die von der ganzheitlichen Unternehmenspolitik bis hin zur Nachhaltigkeit der Produkte reichen. Wer das Label erhält, darf sich zu den führenden Anbietern von nachhaltigen PVC-Lösungen zählen!“, Vincent Stone, Technical Director von VinylPlus®.

Quelle: Das VinylPlus® Product Label –

EPPA Projekte

M/584 Normungsmandat

Das Normungsmandat M/584 „Kunststoffrecycling und recycelte Kunststoffe“ der Europäischen Kommission soll mit einem Paket von 21 Normungsvorhaben die Systemvorrausetzung schaffen, die Kreislaufführung von Kunststoffen anzukurbeln. Dies war ein Ergebnis der Circular Plastics Alliance, die sich verpflichtete, im Jahr 2025 zehn Millionen Tonnen Rezyklate in neuen Produkten einzusetzen. Aufgrund der überaus komplexen Aufgabenstellung richtete CEN/CENELEC die Koordinierungsgruppe Circular Plastics ein und berief Gerald Feigenbutz als Vorsitzenden. Zweiter Vorsitzender ist Gilles Dengler (AFNOR), das Sekretariet stellt AFNOR. Inzwischen fanden drei Sitzungen statt, an der die neun beteiligten Technischen Komitees (TCs) über ihre Arbeitsergebnisse zum Mandat berichten. Ferner werden horizontale Themen bearbeitet, die für alle TCs von Interesse sind. Dies sind gegenwärtig Design-for-Recycling, Durchgängigkeit der Normenpakete entlang der Wertschöpfungskette, Ausrichtung der Normen auf den Anwender (demand-driven standards) und letztlich die internationale Dimension, folglich die Abstimmung zwischen dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, ISO und CEN. EPPA hat mit seiner DfR-Richtlinie Vorarbeit geleistet, weshalb die CEN/TC 249/WG 21, die sich mit der Normung von Kunststofffensterprofilen befasst, ausgewählt wurde, die Norm für die recyclingfreundliche Gestaltung von PVC-Profilen im Bauwesen zu erstellen. Dieses Pilotprojekt von CEN und der EU-Kommission wurde letztes Jahr Vertretern der Kommission frühzeitig als Manuskript vorgestellt. Das Feedback war überwiegend positiv und der Norm das Potenzial zur Blaupause zuerkannt. Denn Normung als regulatorische Alternative gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Logo von Oknorec

OKNOREC – Recyclingprojekt in Polen mit VinylPlus®

Mit Unterstützung von Rewindo soll in Polen ein Altfenster-Recyclingsystem aufgebaut werden. Dazu hatte EPPA 2023 während des Kongress des Verbands der polnischen Fensterhersteller (POiD) in Polen das Projekt OKNOREC gestartet. Das Projekt konzentriert sich auf die Sensibilisierung und Verbesserung der Verwertung von alten PVC-Profilen aus Fenstern, steht aber auch für den Fensteraustausch als energetische Renovierungsmaßnahme. Somit soll ein geschlossener Fensterkreislauf etabliert werden, der die Nutzung von recycelten Materialien aus demontierten Fenstern maximiert. Die polnische Zulieferindustrie für PVC-Fenstersysteme hat sich verpflichtet, brancheneigene Rücknahmenetze zu entwickeln, um PVC aus alten Fenstern in einem geschlossenen Kreislauf zu halten.

Für das OKNOREC-Projekt erhielt EPPA vom Stolarka VIP-Verlag eine Auszeichnung in der Kategorie "Entdeckung des Jahres". 

Auch in Frankreich unterstützt EPPA Vinyl Plus sowie die weiteren Partner und deren Projekte. Dazu arbeitet EPPA beispielsweise mit den Verbänden UFNE und SNEP zusammen.

Mehr zu unseren Partnern und Projekten erfahren Sie im Rahmen unseres Programms beim Forum der FENSTERBAU FRONTALE am 21. März 2024.

Autor

Adaja Steinke, Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V

Adaja Steinke

Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V